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Bei einigen Hornhauterkrankungen oder Veränderungen kann es notwendig sein eine Transplantation vorzunehmen. Dies ist der Fall, wenn die Transparenz der Hornhaut so stark beeinflusst ist, dass kein deutliches und scharfes Bild mehr auf die Netzhaut trifft, bzw. die Hornhaut solche Unebenheiten aufweist, dass auch eine Kontaktlinsenanpassung nur sehr eingeschränkt möglich ist. Die häufigste Indikation für eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik = KPL) ist sicherlich der stark fortgeschrittene Keratokonus. Grund hierfür sind oft die eingeschränkte Transparenz durch Narben und starke Irregularität.
Auch Hornhautdystrophien (z.B. Fuchs-Endotheldystrophie) machen eine neue Hornhaut erforderlich, wenn die Erkrankung bei den Betroffenen zu sehr starker Sehschärfenminderung, Blendung oder Schmerzen führt. Da bei einigen Dystrophien nur bestimmte Hornhautschichten betroffen sind, werden oft auch nur diese transplantiert (siehe lamelläre KPL). Bei eingeschränkter Sicht durch Hornhautnarben (z.B. nach Verletzungen oder Herpes-Infekten) kann mit einer neuen transparenten Hornhaut wieder klare Sicht geschaffen werden.
Bei der Keratoplastik unterscheidet man zwischen:
Alle Schichten werden vollständig ersetzt. Dabei wird aber nicht die vollständige Hornhaut transplantiert, sondern nur ein Scheibchen von meist 8mm Durchmesser. Ein mechanisch geführtes Rundmesser (Treptan) oder ein Laser schneidet dieses Scheibchen aus der Spender- und Empfängerhornhaut. Fixiert wird die neue Hornhaut mit zwei Fäden die sternförmig um die Schnittstelle geführt werden. Diese Fäden liegen später tiefer in der Hornhaut und stören somit nicht. Durch die langsame Wundheilung bleiben die zwei Fäden bis zu 18 Monaten im Auge und werden anschließend in unterschiedlichen Zeitabständen entfernt.
Hierbei wird nur die betroffene Schicht transplantiert, die gesunden Hornhautschichten bleiben erhalten. Die dabei notwendigen feinen Schnitte werden oft mit einem Femtosekundenlaser durchgeführt, vorausgesetzt das Gewebe ist noch transparent.
Gegenüber anderen transplantierten Organen kommt es beim Auge seltener zu Abstoßungsreaktionen, da die Hornhaut üblicherweise keine Blutgefäße aufweist.
Nach einer Keratoplastik ist sehr oft eine optische Korrektur nötig. Die menschliche Hornhaut ist nur eine dünne Schicht (<1mm). Es ist schwierig ein so dünnes Spender-Hornhautscheibchen gleichmäßig und spannungsfrei in die Empfängerhornhaut einzunähen und einwachsen zu lassen, so dass eine glatte Oberfläche entsteht. Teilweise kommt es zu hohen Hornhautverkrümmungen die Unregelmäßigkeiten aufweisen (irregulärer Astigmatismus) und somit eine Brillenkorrektur nicht möglich ist.
Kontaktlinsen können diese „optischen Nebenwirkungen“ dann wieder ausgleichen. Diese Linsen müssen aber bestimmte Geometriemerkmale aufweisen, standardisierte Linsen können auf diesen Hornhäuten nicht gleichmäßig angepasst werden. Oft gibt es im Bereich der Narbe und zwischen der neuen und der bestehenden peripheren Hornhaut erhebliche Höhendifferenzen.
Durch jahrelange Erfahrung sind wir spezialisiert auf Versorgungen nach Keratoplastik und sind in der Lage, durch unsere Kenntnisse und Möglichkeiten im eigenen Labor vor Ort, auch außergewöhnliche Konstruktionen zu fertigen.
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