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Beim Keratokonus handelt es sich um eine unregelmäßige Hornhautverkrümmung (irregulärer Astigmatismus). Die Hornhaut wölbt sich oft nach unten dezentriert kegelförmig vor und die Schichtdicke ist reduziert. Häufig sind beide Augen betroffen, aber in deutlich unterschiedlicher Ausprägung. Von dieser Veränderung ist jeder zweitausendste Mensch in der Gesamtbevölkerung betroffen, wobei oft sehr regionale Unterschiede bestehen. Typischerweise zeigen sich erste Symptome in der Pubertät, Veränderungen treten in Schüben auf die dann als deutliche Sehverschlechterung in einem kurzen Zeitraum wahrgenommen werden. Ab dem fünften Lebensjahrzehnt treten kaum noch gravierende Veränderungen auf. Die Ursachen für einen Keratokonus sind noch nicht vollständig geklärt. Gestörte Enzymveränderungen scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. In der mittleren Hornhautschicht (Stroma, ca. 90% der Hornhautdicke) ist die kollagene Struktur gestört und die Schicht wird instabil. Eine genetische Disposition ist häufig anzutreffen, oft leiden die Betroffenen an diversen Allergien und Neurodermitis.
Typische Symptome für einen Keratokonus sind:
Eine weitere Form des irregulären Astigmatismus ist die pellucide marginale Degeneration (PMD). Auch hier ist die Hornhaut verdünnt und vorgewölbt. Während der Konus sich zentral entwickelt, ist bei der PMD die Veränderung in der unteren peripheren Hornhaut messbar. Häufig tritt die Erkrankung im dritten oder vierten Lebensjahrzehnt auf. In der Topographie (Hornhautoberflächenvermessung) zeigt sich dann ein charakteristisches Bild: Bei genauer Betrachtung erkennt man zwei Vögel die mit den Schnäbeln aneinander stoßen, daher wird diese Oberflächenstruktur auch „kissing birds“ genannt. Oft wird eine PMD auch als Keratokonus diagnostiziert.
Die Versorgung mit (regelmäßig) geschliffenen Brillengläsern bei unregelmäßig verkrümmter Hornhaut ist sehr begrenzt. In den meisten Fällen ist keine zufriedenstellende Korrektur möglich. Kontaktlinsen ermöglichen dann eine deutlich bessere Sehleistung. Klassischerweise wird dann mit formstabilen Linsen gearbeitet: Unter der Kontaktlinse gleicht Tränenflüssigkeit die irreguläre Hornhautverkrümmung aus. Inzwischen stehen zur Keratokonus-Versorgung eine Vielzahl von Linsengeometrien zur Verfügung: Linsen mit individuellen Krümmungsradien, dezentrierten optischen Zonen oder völlig unterschiedlichen Abflachungen in den vier Quadranten der Linse. Wir versorgen täglich Personen mit Keratokonus, daher haben wir seit Jahrzehnten Erfahrungen bei der Versorgung spezieller Fälle. Bei Fortbildungen informieren wir uns regelmäßig über neue Möglichkeiten der Korrektur.
Meist wird das Tragen von Kontaktlinsen bei Keratokonus als notwendiges therapeutisches Mittel zur Reduzierung der Vorwölbung beschrieben: Die Linse soll dann auf der Konus-Spitze (Apex) aufliegen und diesen durch den Druck in Form halten oder sogar reduzieren. Der Betroffene hat zwar eine gute Sehleistung, aber leider nur für eine begrenzte Zeit.
Diese Art der Anpassung ist gefährlich, denn der als Puffer wirkende Tränenfilm zwischen dem Konus und der Linse ist nicht mehr vorhanden. Es kommt dann schnell zu Defekten der Hornhautoberfläche und Bildung von Narben, welche dann dauerhaft die optische Abbildungsqualität erheblich beeinflussen. Der Linsenträger bemerkt die Probleme bei dieser Anpassungsart sehr spät: Die Hornhautsensibilität ist im Konusbereich reduziert, aber die empfindliche Oberfläche kann schneller geschädigt werden. Bei einer modernen Keratokonus-Versorgung ist die Hauptauflagezone der Linse in der (gesunden) Hornhautperipherie, der Konus darf nur leicht touchiert werden, um eine optimale Sehleistung zu erzielen. Manchmal wird der Konus auch vollständig überbrückt. Die Versorgung mit Tränenfilm muss im Konusbereich immer gewährleistet sein.
In den letzten Jahren wird verstärkt das sogenannte Crosslinking (Quervernetzung) bei Keratokonus angewendet. In die Hornhaut wird sogenanntes Riboflavin appliziert und anschließend mit UV-Licht bestrahlt. Dabei soll es zu einer Vernetzung der kollagenen Struktur kommen. Grundsätzlich soll die Behandlung das Fortschreiten der Vorwölbung (Progression) aufhalten. In einigen Berichten wird von Reduzierung der Hornhautverkrümmung berichtet. Die Kontaktlinsen-Versorgung kann dieses Verfahren aber leider nicht ersetzten. Bisher konnte keiner unserer Kunden anschließend auf seine Linse verzichten. Um bei dem Verfahren das Riboflavin in der betroffenen Hornhautschicht (Stroma) applizieren zu können, muss vorab das davor liegende Epithel mechanisch entfernt werden. Als mögliche Nebenwirkung können Trübungen in den Hornhautschichten auftreten. Derzeit ist das Crosslinking aber die einzige Methode mit der ein Fortschreiten der Vorwölbung aufgehalten werden kann. Für Betroffene mit nachgewiesener Veränderung – also direkter Vergleich zwischen zwei Oberflächen-Topographien der Hornhaut – ist es eine mögliche Option. Ab dem 50. Lebensjahr ist häufig die Hornhaut durch natürliche Quervernetzung so gut stabilisiert, dass ein Crosslinking nicht mehr notwendig ist. Weitere große Studien müssen noch Klarheit über langfristige (Aus-)Wirkungen auf das Auge durch Crosslinking schaffen.
In die mittlere Hornhautschicht (Stroma) werden kleine Ringsegmente implantiert, diese sollen die Hornhautoberfläche spannen und somit eine bessere Sicht ermöglichen. Die Segmente können später wieder entfernt werden, es bleiben aber Narben in der Hornhaut. Dieses Verfahren wird in Deutschland sehr selten angewendet.
Bitte informieren sie sich zu diesem Thema in unserem Menüpunkt Keratoplastik.
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